Plötzlich unsichtbar– Ein Pflegedienst „Under Cover“
Veränderungen sind für viele Menschen beängstigend. Neue Dinge und Umstände bringen immer Unruhe mit sich. Doch Veränderungen sind nötig, um Verbesserungen Raum zu geben. Das gilt auch für unseren Pflegedienst…
Im Herbst 2016 wurde das Haus, in dem sich unsere Büroräume befinden, an einen neuen Besitzer verkauft. Da wir mit der vorherigen Situation nicht mehr wirklich glücklich waren, kam uns diese Neuigkeit zunächst wie ein Segen vor. Ein neuer Vermieter, neue Regeln, neues Glück! Doch dann der Schock: unsere neue Hausverwaltung, die Lindhorst Gruppe, kündigte uns umfangreiche Baumaßnahmen an der Hausfassade und den Parkplätzen an. Das klingt erst einmal nicht so schlimm, doch beinhaltete dies für uns zum einen, dass unsere gesamte Fassade und somit auch unser Firmenschild durch ein Baugerüst für mehr als ein Jahr verdeckt würde. Das wäre extrem geschäftsschädigend für uns, da ein großer Teil unserer Kunden Laufkundschaft ist. Zum anderen sind wir als ambulanter Pflegedienst besonders auf unsere Parkplätze für die Mitarbeiter angewiesen. In einer Gegend wie Hamburg-Barmbek ist die Parkplatzsituation sowieso extrem angespannt. Es war uns immer wichtig, dass unsere Mitarbeiter zumindest am Büro vernünftig parken konnten.
Eine Lösung muss her
Nachdem wir uns vom ersten Schock erholt hatten, musste schnellstmöglich ein Ausweg her. Lösungsorientiert zu handeln und zu arbeiten ist uns bei Hilfe Daheim besonders wichtig und wird auch von allen Kollegen gefordert und gefördert.
Für eine solche Herausforderung ist vor allem Kreativität gefragt und für diesen Anlass haben wir uns im Team mit einigen Mitarbeitern zusammengesetzt und gegrübelt. Eine Idee war schnell ausgearbeitet: Ein riesiges Plakat am Gerüst mit einem Spruch, der ins Ohr geht!
Und ganz ehrlich, langsam war es wirklich an der Zeit etwas zu unternehmen. Täglich kamen mehr Menschen zu uns ins Büro, die eigentlich in ein Geschäft nebenan gehen wollten und nicht zu einem Pflegedienst, aber den Eingang nicht finden konnten. Ein älterer Herr kam eines Tages herein und bat mich darum, ihm seine Festplatte zu reparieren. Er wollte eigentlich in den Computerladen neben uns. Als sich das Missverständnis aufklärte sagte er noch: „Ich sehe zwar so aus wie ein möglicher Kunde von Ihnen, aber noch ist es nicht so weit!“. Ein anderer drückte meiner Kollegin 500 Euro in die Hand und verlangte nach ihrer Hardware.
Hoffnung, dass der Staub sich legt
Deswegen warteten wir nicht lange und ließen das neue Plakat anbringen, welches der Spruch zierte: „Auch wenn Sie uns gerade nicht sehen können, Hamburgs beste Mitarbeiter sind weiterhin immer für Sie da!“
Inzwischen haben wir uns etwas daran gewöhnt, unsichtbar zu sein, auch wenn es dennoch sehr belastend ist, den Tag in Baulärm und Staub zu verbringen. Doch uns bleibt die Hoffnung, dass aus diesen Unannehmlichkeiten etwas Gutes entsteht. Aus einer dicken Raupe wird schließlich auch ein Schmetterling.
„Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird, wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden.“