Aus der Komfortzone – Flucht oder Kampf?

Ich liebe meinen Beruf. Ich liebe die Freiheit, die dieser mit sich bringt, das Bewusstsein, wirklich etwas zu bewegen und beweglich sein zu können. Auch wenn durch die Pandemie diese Beweglichkeit im letzten Jahr sehr eingeschränkt wurde. Meine Leidenschaft sind Menschen. Ich bin sehr gerne mit Menschen zusammen, finde es spannend, immer wieder verschiedene Lebensgeschichten zu hören. Das Salz in meiner Suppe sind die vielen verschiedenen Anekdoten, die die Pflege zu bieten hat. Ich kann, gemeinsam mit den Mitarbeitern, entscheiden, welches Projekt wichtig ist, was wir wann und in welchem Zeitraum durchführen.

Ich arbeite wirklich gerne, freue mich jeden Morgen auf Hilfe Daheim und all die geplanten und auch ungeplanten Ereignisse, die auf mich warten. Mein Beruf ist unglaublich kreativ und verantwortungsvoll. Und damit wären wir auch schon bei der Kehrseite der Medaille. Yin und Yang, die chinesische Philosophie, trifft es ins Schwarze. In jedem positiven Ereignis ist Negatives und in jedem negativen etwas Positives zu sehen. Jawohl ja, das trifft auch hier zu.

Den Kopf in den Sand stecken oder sich der Herausforderung stellen... Foto: A. Gatz
Den Kopf in den Sand stecken oder sich der Herausforderung stellen… Foto: A. Gatz

Einfach nach Hause gehen

Die Kehrseite für mich in meinem Beruf sind die vielen Risiken, die unglaublichen Herausforderungen und ist das Wissen darum, dass nichts so bleibt, wie es gerade ist. COVID-19 hat noch einmal alles verändert. Gerade im letzten Jahr hieß dies Herausforderungen zu meistern, während die Zukunft geplant werden muss. Eine Planung, die mit viel Unbekanntem einhergeht.

Meine jüngste Tochter hat von klein auf an bis hin zur Pubertät einen Satz gerne und oft genutzt: „Ist mir doch egal“. Immer in Situationen, in denen sie überfordert war, weil ich Dinge eingefordert habe, zu denen sie nicht bereit war. Und manchmal – immer dann, wenn so alle Unwägbarkeiten zusammen kommen, sich eine Herausforderung nach der anderen auftürmt und noch ein bisschen mehr Druck entsteht mit einer Prise der täglichen kleinen und großen Komplikationen – würde ich am liebsten sagen: diese Suppe Löffel ich nicht aus! In Gedanken rufe ich: “Ist mir doch egal“ und gehe einfach nach Hause.

Über die Grenzen hinaus: die Komfortzone verlassen. Foto: A. Gatz
Über die Grenzen hinaus: die Komfortzone verlassen. Foto: A. Gatz

Bis an die Grenzen

Ich glaube, das ist auch für mich der springende Punkt. Situationen, die mich an meine Grenzen bringen, mich aus meiner Komfortzone treiben, erweisen sich, wenn ich diese überlebt habe, als ein Wachstumsindikator. Da ich bis heute noch nicht weggelaufen bin und die Situationen – oftmals mit der Unterstützung und Hilfe von Mitarbeitern, Kooperationspartnern, Familie und Freunden – gemeistert habe, bin ich an genau diesen Punkten gewachsen.

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