Wissenschafts-Pflegehelden – auf der Suche nach den Antikörpern
Seit Anfang des Jahres hält uns der Covid-19-Virus auf Trab und beeinflusst das Leben aller Menschen. Bei einigen mehr, bei anderen etwas weniger. Das der Einen mehr als der Anderen, aber jeder ist in irgendeiner Weise betroffen. Auch wenn für manche das Thema mit der Zeit weiter in den Hintergrund gerückt ist, müssen wir uns bei Hilfe Daheim zwangsläufig immer wieder ausführlich damit beschäftigen.
Für uns hat es oberste Priorität, unsere Mitarbeiter und Kunden zu schützen und die bestmögliche Umgangsweise mit der Situation zu erarbeiten. Wir versorgen Menschen der absoluten Risikogruppe und natürlich haben wir auch Mitarbeiter, die dazu zählen.
Neue Erkenntnisse
Die Zeit nach den Sommerferien bringt jetzt wieder neue Auswirkungen der Pandemie und Ungewissheit mit sich. Die Kinder kehren zurück in die Schule, das Wetter wird schlechter und daraus resultierende Krankheiten, die früher nur Erkältung oder Grippe sein konnten, werden plötzlich als potenziell gefährlich eingestuft. Es wird gerätselt und getestet, mit hoffentlich negativem Ergebnis. Fest steht auf jeden Fall: genug Erkenntnisse und Studien gibt es noch lange nicht…
Vor einigen Wochen wurden wir dann gefragt, ob wir an einer medizinischen Studie des UKE (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) teilnehmen würden. Das Ziel hierbei ist es herauszufinden, inwieweit Antikörper gegen das Covid-19-Virus gebildet wurden, bei einem möglicherweise unerkannten Krankheitsverlauf. In dieser medizinischen Studie werden Mitarbeiter in ambulanten Pflegediensten über ein Jahr hinweg fünf Mal mit Hilfe einer Blutentnahme getestet. Mehrere Fragebögen in Bezug auf die körperliche Verfassung, die häusliche Situation und den Umgang mit den Risiken bei der Arbeit müssen ausgefüllt werden. Der Sinn hinter der Studie ist, mögliche Infektionsketten zu erkennen, Risikofaktoren zu ermitteln und somit weitere Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter und Kunden zu evaluieren.
Covid-19-Antikörper-Labor
In der letzten Woche wurde dann der Besprechungsraum bei Hilfe Daheim zum ersten Mal zum Covid-19-Antikörper-Labor. Studienkoordinator Olaf Kleinmüller aus dem UKE und sein Doktorand Philipp Stüven sorgten für einen ständigen (kontrollierten) Blutfluss bei unseren Pflegehelden. Bei komplizierteren Fällen – nicht bei allen Kolleginnen lässt sich immer auf Anhieb eine Vene finden – sprang auch die eine oder andere Krankenschwester von Hilfe Daheim ein.
Natürlich findet die ganze Studie auf freiwilliger Basis statt. Jeder Pflegeheld von Hilfe Daheim, der regelmäßig Kundenkontakt hat, konnte sich für die Teilnahme bewerben. Nicht jeder hat ein wissenschaftliches Interesse oder ist gewillt, sein Blut abzugeben. Es haben sich jedoch knapp 30 unserer Pflegehelden entschieden, an der Studie teilzunehmen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und hoffen, einen kleinen Beitrag zum großen Ganzen leisten zu können.