Warum dankbar sein?

In der Zeit des Jahreswechsels, zwischen den Tagen, wie es alle „normalen“ Arbeitnehmer nennen, die Zeit in der alle anderen frei haben aber die Pflege arbeitet, stolperte ich über das Thema Dankbarkeit. Für uns ist diese Zeit immer eine Herausforderung, da viele Dinge organisiert werden müssen um während der Feiertage die gewohnt stabile Versorgung zu gewährleisten.

In diese Zeit hinein kam es letztes Jahr zu zusätzlichem Mehraufwand und einigen Herausforderungen. Wie das gesamte Gesundheitswesen hatten wir mit Corona, Grippe und in der Folge mit einer dünnen Personaldecke zu kämpfen. Einige Male hatte ich den Impuls mein Eimerchen und meine Schaufel zu nehmen und aus der großen Spielkiste des Gesundheitswesens mit dem Gedanken: “lasst mich in Ruhe und spielt das Spiel ohne mich weiter!“ herauszugehen. In so einem Moment zeigte mir eine Kollegin die WhatsApp-Nachricht von einem Mitarbeiter aus dem Pflegeteam an seine Kollegen. Aber lesen Sie selbst:

Dankbar für gute Nachrichten – Nachricht von Nico an seine Kollegen. Foto: Hilfe Daheim

Dankbar für Impulse

Danach konnte meine Laune nur noch steigen und ich habe mich über mich selbst geärgert, meinem Motto:“ bloß nicht jammern, sondern Herausforderung lösen“ nicht treu geblieben zu sein. Ich bin dankbar für seinen Impuls. Dafür, dass er seine Kollegen wahrnimmt, sie als Geschenk empfindet und darüber hinaus schreibt, wie wichtig sie für ihn sind. Zusätzlich las ich einen Artikel über einen Bürger aus der Ukraine. Unter anderem berichtete er, dass er sich niemals hat vorstellen können in einem komplett anderen Leben aufzuwachen – ohne sein Haus, in einer fremden Umgebung ohne jegliche materielle Sicherheit. Doch er war dankbar am Leben zu sein. Der Artikel schließt mit den Worten, dass das jedem passieren könnte, überall auf der Welt. Schon ändert sich meine komplette Sichtweise und das Wort DANKBARKEIT prangt in riesigen Leuchtschriftlettern in meinem Großhirn.

Aktion: „Ich bin dankbar… “ im Büro von Hilfe Daheim. Foto: N. Gatz

Aktion im neuen Jahr

Das Internet sagt auf Nachfrage unter anderem: Nach Cicero ist „Dankbarkeit nicht nur die größte aller Tugenden, sondern auch die Mutter aller anderen“. Mit anderen Worten: es lohnt sich darüber nachzudenken und sich ins Gedächtnis zu rufen, worüber ich dankbar bin. Und während ich das tue und ich brauche viel Zeit, weil es so viel in meinem Leben gibt wofür ich dankbar bin, merke ich, wie sich meine Laune minütlich verbessert und mein Geist sich erhellt. Und ich wünsche mir, dass die Leuchtschrift in meinem Kopf immer wieder dann intensiv aufleuchtet, wenn ich vergesse, was ich an dieser Welt habe. Und, als wäre das nicht schon Freude genug, komme ich im neuen Jahr zu Hilfe Daheim und meine Kollegin Sarah hat spontan eine Aktion gestartet mit der Überschrift:“ Ich bin dankbar…“. Als ich die Antworten der Kollegen und Kolleginnen lese, wird mir bewusst, dass dieses Thema nicht nur mich beschäftigt.

Hatte ich schon erwähnt, wie dankbar ich für all die wunderbaren Menschen bin, die mich umgeben? Für Familie, Freunde und Kollegen? Ja, habe ich, aber das kann ich nicht oft genug tun!

Nicole Gatz
Pflegedienstleitung bei Hilfe Daheim