Toby in Not – ein neuer Fall für unsere tierischen Pflegehelden

Vor einiger Zeit habe ich über die Bereitschaft meiner Pflegehelden gesprochen, auch Tieren in Not zu helfen. Dieses Thema beschäftigt mich, da es immer wieder aktuell ist und neue Situationen entstehen. Bei Hilfe Daheim kommt es häufig vor, dass ein Tier plötzlich obdachlos wird, sei es, weil sein Herrchen verstirbt, ins Krankenhaus kommt oder in ein Heim zieht. In diesen Fällen geht es natürlich in erster Linie darum den Menschen bestmöglich zu versorgen und den Bedürfnissen nachzukommen. Doch gerade als Besitzerin zweier Hunde weiß ich, dass es manchmal das wichtigste sein kann, sein Tier gut untergebracht zu wissen.

Pflegehelden-Rettung: Jack Russel Terrier Toby auf seinem Kissen im Büro von Hilfe Daheim. Foto: Anna Gatz
Pflegehelden-Rettung: Jack Russel Terrier Toby auf seinem Kissen im Büro von Hilfe Daheim. Foto: Anna Gatz

Ein Hund in Not

In so einem Fall schmerzt der Abschied natürlich beide Seiten, doch es können auch ungeahnte Kräfte mobilisiert werden… Anfang dieses Jahres konnte der Lebensgefährte einer unserer Kundinnen sich nicht mehr um seinen Hund Toby kümmern und war für einige Zeit auch nicht mehr zu Hause. Dies geschah von einem Moment zum anderen und war unvorhersehbar. Eine unserer Mitarbeiterinnen fand die Kundin alleine mit dem Hund und aufgelöst vor. Sie machte sich verständlicherweise Sorgen, wie es nun weitergehen sollte. Als diese Mitarbeiterin am Nachmittag das zweite Mal bei den beiden vorbeischaute, traute sie ihren Augen nicht: in der Wohnung war niemand zu Hause. Dies war deshalb so ungewöhnlich, nahezu unglaublich, da die Kundin bis dahin bettlägerig gewesen war. Sie ging wieder zu ihrem Auto und sah aus dem Augenwinkel einen Hund um die Ecke laufen. Es stellte sich heraus, dass dies Toby mit unserer Kundin war. Unsere Mitarbeiterin fragte sie, was sie draußen machen würde und vor allem, wie sie das geschafft hatte. Diese antwortete jedoch ganz nüchtern: „Der Hund musste raus.“

Pflegeheldin Henriette mit Toby. Foto: Anna Gatz
Pflegeheldin Henriette mit Toby. Foto: Anna Gatz

Ein Zuhause auf Zeit

Noch am gleichen Tag entschied unsere Mitarbeiterin den Hund mitzunehmen, um die Kundin nicht zu gefährden und ihm eine artgerechte Versorgung zukommen zu lassen. Sie lud ihn ins Auto, informierte uns im Büro und fuhr ihre Tour zu Ende. Das war Tobys erste Pflegetour. Die Kundin hatte nichts dagegen und ihre Betreuerin ebenfalls nicht, ihren Lebensgefährten konnten wir zu diesem Zeitpunkt leider nicht informieren. Toby teilte sich nun sein neues Zuhause mit zwei Katzen und schien glücklich damit, nur das Alleinsein während der Arbeitszeit gefiel ihm nicht. Deshalb verbrachte er auch einige Zeit bei uns im Büro, wo er entspannt auf seinem Kissen döste. Nach einiger Zeit organisierten wir eine weitere Ziehfamilie für Toby, da seine Besitzerin auf Zeit in den Urlaub fuhr. Da er schon nicht mehr der jüngste war, immerhin 12 Jahre, wollte sie ihm den Stress nicht antun, ihn mitzunehmen. Sofort fanden sich mehrere Helfer, tierische Pflegehelden, die aber alle arbeiten mussten. Nach einigen Telefonaten stand es fest, Toby sollte ein paar Tage zu der Freundin der Schwiegermutter einer Mitarbeiterin. Der Transport in einen Vorort von Hamburg wurde organisiert und er verbrachte eine schöne Zeit mit zwei anderen Hunden, bevor die Rückübergabe an unsere Mitarbeiterin stattfand.

Mittlerweile ist Toby wieder zurück bei seinen Besitzern und träumt wahrscheinlich von seinem großen Ausflug in die Welt. Unsere Pflegehelden warten auf den nächsten Auftrag.

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