Ich sprüh`s an jede Wand, fragt jede Pflegekraft in diesem Land…

Mein Ärger ist groß und ich möchte – nein muss – ihn an dieser Stelle einmal mit Ihnen teilen. Die Politik hat auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen für die Pflege nur eine Antwort gefunden: Pflegekräfte brauchen mehr Geld. Mehr Geld ist wichtig, ein guter erster Schritt, aber eben nur ein erster Schritt. Ich habe das Gefühl, dass niemand in der Politik je eine Pflegekraft gefragt hat, was sie wirklich braucht, um einen guten Job zu machen!

Pflegekräfte fragen, um herauszufinden was wirklich wichtig ist. Foto: A. Gatz
Pflegekräfte fragen, um herauszufinden was wirklich wichtig ist. Foto: A. Gatz

Was wollen Pflegekräfte?

Nein, nicht niemand: es gibt eine Politikerin von den Grünen, die eine Untersuchung in der ganzen Bundesrepublik gestartet hat. Die Frage: “Was Pflegekräfte wirklich wollen“. Das Ergebnis dieser Umfrage ist für jedermann zugänglich, auch für Politiker anderer Parteien. Das ist so ähnlich wie mit dem MRSA-Keim, der in unseren Krankenhäusern Todesopfer fordert. Es gibt eine Lösung, unsere Nachbarländer zeigen wie es geht, aber bei uns in Deutschland passiert erst einmal kaum etwas. „Einfach“ geht irgendwie nicht. Es müssen Kommissionen und Arbeitsgruppen gebildet werden, um am Ende zu einem Ergebnis zu kommen, welches schon längst existiert.

Liebe Politik, ich möchte Ihnen meine Hilfe anbieten und fühle mich sehr qualifiziert, Ihren Findungsprozess, wenn es um Pflege geht, zu beschleunigen. Mich qualifiziert, dass ich zuerst einmal selbst Pflegekraft bin. Ich kann lesen und habe mich viele Stunden durch das Internet gequält, mit der Frage, was Pflegekräfte wirklich wollen. Und nicht zuletzt habe ich meine Mitarbeiter gefragt und frage alle Mitarbeiter in der Pflege, wenn ich sie treffe, was Ihnen wichtig ist, um einen guten Job zu machen. Das Leben kann so einfach sein…

Auf den Punkt gebracht. Quelle: facebook
Auf den Punkt gebracht. Quelle: facebook

Kernsätze für Hilfe Daheim

Bei Hilfe Daheim ist diese Frage geklärt und wir haben daraus Kernsätze für uns gebildet. Kernsätze helfen uns, unser Ziel nie aus den Augen zu verlieren und Menschen, die uns noch nicht kennen, zu signalisieren, wofür wir bei Hilfe Daheim stehen. Nun will ich nicht länger hinter dem Berg halten mit unseren Kernsätzen:

„Respekt, Anerkennung und Wertschätzung für die Pflege.“
Dieser Satz versteht sich eigentlich von selbst, lässt aber in der Realität zu wünschen übrig. Es wäre schön, wenn es einmal einen Artikel über die positiven Seiten in der Pflege gäbe. Wenn Mitarbeiter einfach mal ein „DANKE“ in Ihrem Pflegealltag hören, außerhalb der obligatorischen Weihnachtskarte. Hallo Welt: Pflege leistet jeden Tag so viel, da kann es doch nicht zu viel sein, Pflegekräften mit Wertschätzung und Respekt zu begegnen.

Der nächste Satz lautet: „Wir schauen zu unseren Mitarbeitern auf“.
Das meint, dass wir als Geschäftsleitung wissen, was das gesamte Hilfe Daheim Team leistet und wir sind dankbar – jeden Tag aufs Neue.

Unser letzter Kernsatz lautet: „Wir respektieren, dass unsere Mitarbeiter ein Leben außerhalb Ihres Berufes haben“.
Sie sagen: „das ist doch selbstverständlich“, ich sage: „nein, nicht in der Pflege“. Die Idee von Herrn Spahn, dass alle Pflegekräfte nur zwei bis drei Stunden mehr arbeiten müssten, ist so infam, weil die meisten von Ihnen schon unendlich viele Überstunden haben. Wir arbeiten immer wieder an besseren Lösungen. Um das Einspringen bei Krankheit so gering wie möglich zu halten und um den Mitarbeitern ihre freien Tage garantieren zu können.

Die Außenfront unseres Büros zeigt die Kernsätze von Hilfe Daheim. Foto: Hilfe Daheim
Die Außenfront unseres Büros zeigt die Kernsätze von Hilfe Daheim. Foto: Hilfe Daheim

Alte Fehler vermeiden

Diese Kernsätze haben bei Hilfe Daheim eine solche Priorität bekommen, dass wir sie durch unsere Außenfront, einen Mitarbeiterprospekt und eine Plakataktion nach draußen, in die Nicht-Hilfe-Daheim-Welt, kommunizieren. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Politik nicht wieder den selben, alten Fehler macht, sondern die Betroffenen mit einbezieht und sie fragt, was denn wohl gut für sie sei.

Ich sprüh`s an jede Wand, fragt jede Pflegekraft in diesem Land…

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