Die Stimmen der Vernunft haben leider Recht behalten…

Eigentlich wollte ich wirklich nicht mehr zum Thema Corona schreiben…
Eigentlich ist jetzt die Zeit für Adventsgedanken und Weihnachtsvorbereitungen…
Eigentlich habe ich aber aufgrund der aktuellen Schlagzeilen nun doch keine Wahl…
Also doch wieder ein Blog zum Thema Corona…

Heute Morgen (Stand: Donnerstag 25.11.2021) sollte die Zahl von 73.412 Neuinfektionen jetzt auch die letzten Zweifler in die Realität abholen. Es gibt neue Anordnungen der Stadt Hamburg zur Eindämmung der Corona-Pandemie und sich daraus ergebende Maßnahmen in allen Pflegeeinrichtungen, die sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Kunden und Angehörigen betreffen und zum Teil massiv berühren.

Wir sind weiterhin fest entschlossen alles zu tun, um unsere Mitarbeiter und unsere Kunden zu schützen. Daraus ergeben sich sowohl Unbequemlichkeiten als auch erhebliche Mehrarbeiten für uns. Wir wünschen uns deshalb Ihr Verständnis, dass manchmal nicht alles so schnell erledigt werden kann, wie es bei HILFE DAHEIM in normalen Zeiten üblich war. Manchmal sind tatsächlich alle zehn Telefonleitungen bei uns belegt und sie landen in einer Warteschleife (wir hassen das …). Aber wir versuchen die Wartezeit so kurz wie möglich zu halten. Wir sagen Ihnen nicht „Ihr Anruf ist wichtig für uns“ und lassen Sie dann 30 Minuten in der Warteschleife hängen.

Erschreckende Zahl: über 70.000 Neuinfektionen an einem Tag. Bild-Quelle: Zeit online

Neue Regeln für Pflegeeinrichtungen

Unsere Willkommenskultur wird nun leider auch unterbrochen. Unsere Eingangstür muss nun bis auf weiteres immer verschlossen sein. Wenn Sie uns jetzt in unseren Räumen besuchen wollen müssen Sie geimpft sein, einen tagesaktuellen negativen Antigen-Test mit Bescheinigung mitbringen und eine Maske tragen. Nur so dürfen Sie unsere Räumlichkeiten als Pflegeeinrichtung betreten.

Gerade jetzt würden wir es uns wünschen mit unseren Mitarbeitern zusammensitzen zu können, damit man sich gegenseitig ermutigen und ermuntern kann. Unsere Mitarbeiter leisten schon zu normalen Zeiten anspruchsvolle Arbeiten, umso mehr gilt das jetzt. Auch unsere Weihnachtsfeier müssen wir wieder ausfallen lassen. Wenn Sie unsere Blogs in den Vor-Corona-Jahren gelesen haben, wissen Sie wie wichtig dieses jährliche gemeinsame feiern für uns ist.

Wir haben alle gehofft, dass es nicht wieder so kommen würde wie im letzten Jahr. Nun ist es leider viel schlimmer gekommen. Wir haben täglich umfangreich mit Hausärzten zu tun. Deshalb sehe ich es als geboten einmal unsere Beobachtungen zu beschreiben. Die Hausärzte waren vorher schon ausgelastet. Die meisten guten Hausärzte, mit denen wir Kunden und Kundinnen in der Häuslichkeit betreuen, haben schon vor der Pandemie keine neuen Patienten als Kunden aufgenommen, weil sie voll ausgelastet waren. Jetzt sollen sie zusätzlich die 1. Und 2. Impfung vornehmen, PCR-Tests durchführen und zusätzlich die Booster-Impfungen durchführen.  Auch Hausätzte und ihre Mitarbeiterinnen sind nur Menschen und haben Limitierungen. Es hilft auch nicht wirklich weiter und ist nicht fair dann von einem übermüdeten und überarbeiteten Hausarzt wichtige und richtige Entscheidungen zu erwarten und dass bitte ohne Wartezeiten.

Die Impfung als Ausweg aus der Pandemie. Foto: C. Winand

WIR statt ICH

So alt geworden zu sein wie ich hat zwei Vorteile: erstens kann ich nicht mehr jung sterben und zweitens hatte ich Gelegenheit Lebenserfahrungen zu sammeln. Wenn Sie meine zurückliegenden Blogs gelesen haben, wissen Sie, dass ich viel in der Welt gereist bin. Auch wenn uns in unserem Land nicht alles gefällt können wir froh sein, hier leben zu können! Wir leben immer noch in einer gut funktionierenden Demokratie. Was für mich die negativste Entwicklung in unserer Gesellschaft ist, sind die Risse und die immer stärkende werdenden Tendenzen zu einer ICH- statt WIR-Gesellschaft. Kontrovers diskutieren wird fast unmöglich. Jede Gruppe lässt nur noch Nachrichten herein, die ihre Meinung weiter verstärken.

Der Schlusssatz ist die Wiederholung des Eingangs: Die Stimmen der Vernunft haben leider Recht behalten. Wenn mein Auto defekt ist gehe ich zur Reparatur in die Werkstatt nicht zum Uhrmacher. Vielleicht würde es uns allen gut tun mehr auf die Stimmen der Vernunft und der wirklichen Fachleute zu hören. Dass diese Ihre Erkenntnisse teilweise korrigieren mussten macht sie nicht weniger wichtig. Es ist für mich eher eine großartige Leistung wie schnell grundlegende Erkenntnisse für ein neue Situation gewonnen und Lösungen erzeugt werden konnten.

In diesem Sinne, lassen Sie uns vernünftig miteinander umgehen, die Maßnahmen umsetzen und ertragen damit wir gemeinsam diese Pandemie überstehen können und nicht von Welle zu Welle leben müssen. Aber eines wird immer klarer: ohne eine deutlich höhere Impfbereitschaft ist ein Ende dieser Einschränkungen und das Ende der Pandemie nicht in Sicht.

Wenn jemand in der Häuslichkeit unsere Hilfe braucht, sind wir natürlich weiterhin für diese Manchen da!

Johannes Tamme
Geschäftsführer Hilfe Daheim

Nachtrag
Aufgrund von Zeitmangel und erheblichem pandemisch bedingtem Mehraufwand, wird dieser Blog rechtschreibungstechnisch nicht überarbeitet veröffentlich. Man sehe es uns nach…

Nicole Gatz
Pflegedienstleitung bei Hilfe Daheim

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