Land unter – Pflegehelden in Gummistiefeln

Morgens 5:30 Uhr in Barmbek. Es ist noch dunkel und die morgendliche Luft eisig. Autos fahren auf einen Parkplatz hinter ein Gebäude in der Fuhlsbüttler Straße. Der Frühdienst von Hilfe Daheim betritt das Büro, um sich die Pläne und Schlüssel zu holen und zur Tour zu starten. Fr. Purrucker betritt die Küche. Ein ganz normaler Freitagmorgen…doch dazu später mehr.

Nachdem wir im Monat zuvor mit einem „Oceans-Eleven-artigen“ Einbruch zu tun hatten, dachten wir eigentlich, wir hätten für dieses Jahr mit unseren aufregenden Exkursen in die Welt der unvorhersehbaren Ereignisse abgeschlossen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Der Einbruch beinhaltete den Aufenthaltsraum von Hilfe Daheim, einen großen, dünnen Mann und die Herrentoilette. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, nur so viel: Ja, es ist tatsächlich so seltsam gewesen, wie es sich anhört!

Unsere Hilfe Daheim Bauleiterin: Antje Knötzel. Foto: Anna Gatz
Unsere Hilfe Daheim Bauleiterin: Antje Knötzel. Foto: Anna Gatz

Umbau mit Hindernissen

Wer unseren Blog schon länger verfolgt hat mitbekommen, dass unser Gebäude seit über einem Jahr im Umbau steckt und wir seitdem mit hohem Geräuschpegel, Dreck und misslungenen Umbauten konfrontiert sind (Plötzlich unsichtbar– Ein Pflegedienst „Under Cover“). Diese Situation ist extrem belastend, zumal man solche Umstände nicht einfach ausblenden kann. Bei Presslufthammer-Gebohre zu arbeiten und sich immer und immer wieder mit der Hausverwaltung zu streiten macht einfach wenig Spaß. Mittlerweile ist eine Kollegin aus dem Büro fast nur noch damit beschäftigt, mit der Hausverwaltung zu kommunizieren und Prävention zu betreiben, wo diese es versäumt.

Zurück zu dem besagten Freitagmorgen. Dieser war alles andere als normal, denn als die Kollegen die Küche betraten, fiel ihnen buchstäblich die Decke auf den Kopf. Monsunartige Regenfälle hatten Ihren Weg vom Himmel durch das Dach ins Büro gefunden. Die Mineral-Deckenplatten, die sonst die Räume von der nackten Betonwand trennen, fielen als matschige Schlammklumpen von oben herab. Das Wasser lief in Rinnsalen die Wände herunter und tropfte von der Decke. Alles war über und über mit Matsch und Wasser bedeckt. Dementsprechend war der Schock beim ersten Anblick groß. Doch was machen, wenn um diese Uhrzeit weder die Hausverwaltung noch irgendein Notdienst wach ist? Mit vereinten Kräften versuchten wir die Möbel und Dokumente vor dem größten Schaden zu bewahren. Dieser Tag endete mit nassen Haaren und Gummistiefeln…

Land unter im Büro von Hilfe Daheim. Foto: Anna Gatz
Land unter im Büro von Hilfe Daheim. Foto: Anna Gatz

Kleiner Fehler, große Folgen

Mittlerweile ist alles wieder beim Alten, doch bis dahin war es ein langer Weg. Wer jetzt denkt, das bisschen Wasser ist in Hamburg doch normal, der war wohl nicht dabei… Vom Abdichten des Daches über Plastikfolienablaufkonstruktionen an der Decke und brummende Heiztrocknern in den Wänden und den Räumen bis hin zu Malerarbeiten und Renovierungen war alles dabei. Letztendlich war ein kleiner Ring schuld. Dieser Dichtungsring wurde beim Erneuern des Daches nicht wiedereingesetzt und konnte somit nicht verhindern, dass der Regen auf unserem Flachdach in das Gebäude läuft. Ein kleiner Ring und so viele Wochen Arbeit…

Demnächst entsteht auf dem Übeltäter-Dach unsere neue Dachterrasse, als Entspannungsort für alle Mitarbeiter. Spätestens wenn man mit einem Milchkaffee in der Sonne sitzt, ist der ganze Stress wohl hoffentlich vergessen!

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